Freitag, 28. August 2015

Goethe als Gartenfreund

Zum heutigen Geburtstag von Johann Wolfgang von Goethe (28.8.1749-22.3.1832) einige seiner Gedichte zur Rose und ein etwas unbekannterer Text

Rose Johann Wolfgang von Goethe
Johann Wolfgang von Goethe Rose

Als Allerschönste bist du anerkannt,
Bist Königin des Blumenreichs genannt;
Unwidersprechlich allgemeines Zeugnis,
Streitsucht verbannend, wundersam Ereignis!
Du bist es also, bist kein bloßer Schein,
In dir trifft Schaun und Glauben überein;
Doch Forschung strebt und ringt, ermüdend nie,
Nach dem Gesetz, dem Grund Warum und Wie.

Der Rose Munterkeit soll mich erinnern,
daß auch mir im Lebensgarten
wie vordem noch manch holde Zierde blüht.

Viele Gedanken heben sich erst aus der allgemeinen Kultur hervor
wie die Blüten aus den grünen Zweigen.
Zur Rosenzeit sieht man Rosen überall blühen.

Du weißt aber wenn die Blattläuse auf den Rosenzweigen sitzen und sich hübsch dick und grün gesogen haben, dann kommen die Ameisen und saugen ihnen den filtrirten Safft aus den Leibern. Und so gehts weiter, und wir habens so weit gebracht, daß oben immer in einem Tage mehr verzehrt wird, als unten in einem organisirt [darüber: beygebracht] werden kann.
(An Carl Ludwig von Knebel, Illmenau d. 17ten Apr. 82).

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Und noch ein Buchtipp: Hücking Mit Goethe im Garten
Die Autorin beleuchtet das Leben von Goethes Kindheit in Frankfurt bis zum Lebensende in Weimar, seine Reisen in den Harz und Italien sowie natürlich seine Gärten an der Ilm und am Frauenhaus in Weimar, aber auch die seiner Weimarer Zeitgenossen (Schiller, Herder, Wieland). Die Gärten werden mit ihrem Aufbau und den jeweiligen Besonderheiten skizziert. Auch Goethes Mitwirken am Ilmer, Wörlitzer und Weimarer Park schildert sie ausführlich. ... Jedes der vielen Kapitel trägt in der Überschrift ein bezeichnendes Zitat des Dichters. Zum Schluß sind die wichtigsten Lebensdaten und Veröffentlichungen noch einmal nach Datum aufgelistet und es gibt Tipps für Gartenfreunde auf Reisen (Historische Gärten in und um Weimar [heute]). Außerdem sind eine Vielzahl von Pflanzenanbietern und Vereinigungen, die Lieblingspflanzen von Goethe und seinen Zeitgenossen führen sowie die Standorte von historischen Rosensammlungen in Deutschland aufgelistet. Mit vielen, wie immer faszinierenden Farbfotografien von Marion Nickig, aber auch historischen Abbildungen, Scherenschnitten, Gemälden, Zeichnungen und Silhouetten illustriert ist der Band auch grafisch traumhaft schön gestaltet.
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