Sonntag, 11. Dezember 2016

Garten von Hermann Hesse

Eberwein, Eva / Ferdinand Graf von Luckner Der Garten von Hermann Hesse: Von der Wiederentdeckung einer verlorenen Welt Eberwein Garten von Hermann Hesse

Der Garten von Hermann Hesse in Gaienhofen am westlichen Bodensee ist der einzige, den der damals noch junge Autor im Jahr 1907 nach eigenen Vorstellungen angelegt und gestaltet hat. Spätere Gärten in Bern oder Montagnola veränderte er lediglich ... Als das Haus im Jahr 2003 abgerissen und das Gartengelände überbaut werden sollte, kaufte die Diplom-Biologin Eva Eberwein, die den Garten aus ihrer Kindheit kannte, kurzentschlossen das bereits durch den Bau von Reihenhäusern auf fast die Hälfte geschrumpfte, ehemalige Hesse-Grundstück mit Haus, um es für die Nachwelt zu erhalten...

In ihrem kapitelweise nach den einzelnen Gartenteilen (z. B. Der Birnbaum, Der Kastanienplatz, Der versunkene Garten, Die Laube) geordneten Buch nimmt sie uns mit in die Welt Hermann Hesses, schildert lebendig und einfühlsam seine Beweggründe, den Garten genau so anzulegen, seine Erlebnisse darin und sein Wirken in dieser Zeit - und wie sie mit ihrem Mann den verwilderten Garten in jahrelang mühvoller Kleinarbeit wieder freilegte. Hinweise auf den Originalzustand fand sie vor allem in Hesses literarischen Texten (von denen sie viele zitiert) und in Literaturarchiven.
....Ohne Umschweife gibt die Autorin aber auch zu, dass es "längst nicht mehr Hesses Garten ist". Dennoch handele sie sicher in seinem Geiste, sich so weit wie möglich dem Original zu nähern und "die Essenz von Hesses Garten wiederaufleben und sichtbar werden zu lassen".
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Ein mit sehr vielen oft ganzseitigen Fotos von den Pflanzen, dem Haus und Garten sowie etlichen, ebenfalls oft ganzseitigen Hessezitaten wunderschönes, liebevoll gestaltetes Buch für Hesse-Fans und GartenliebhaberInnen - eines meiner Lieblingsbücher des Jahres 2016!
Vollständige Rezension