Bad Langensalza ist bekannt als Kurort und auch als Rosenstadt. Der Gartenbau (es gibt heute noch einen "Gärtnerweg), speziell der Rosenanbau hat in Bad Langensalza eine lange Tradition.
'Johannes Wesselhöft', der dort seinen Betrieb 1867 gründete, veröffentlichte
Ende des 19. Jahrhunderts mit "Der Rosenfreund" das erste deutsche Rosenbuch.
Um die Jahrhundertwende verlagerte sich dann der Rosenanbau aus dem Stadtgebiet in den Vorort Ufhoven (1950 eingemeindet in Bad Langensalza).
Rose 'Ufhoven'
Adolf Berger hatte sich schon in seiner 1889 gegründeten Gärtnerei in Bokau bei Aussig/ Elbe (Sudetengau, das damals zur Österreichisch-ungarischen Monarchie (heute CZ) gehörte, auf den Rosenvertrieb spezialisiert.
Louis Rödiger (1856-1927), der seine Ausbildung bei Wesselhöft (siehe oben) gemacht hatte, eröffnete 1882 seine Gärtnerei in Ufhoven, die sein Sohn Leberecht Rödiger weiterführte. Leberecht Rödiger entwickelte das Dorf Ufhoven als Bürgermeister zum "Rosendorf" (Kordes-Rose 1949 Rosendorf Ufhoven, seit
1956 Stadtteil von Bad Langensalza und somit jetzt "Rosenstadt".
Walter Berger übernahm mit seiner Frau Anna (Anni) die Gärtnerei seines Vaters Adolf 1926.
1942 legte Walter Berger den Betrieb seiner verstorbenen Schwagers Leberecht Rödiger auf Wunsch der Witwe (Rose: 'Frau Minka Rödiger' 1959) in Ufhoven mit dem seinen zusammen.
Richtig bekannt wurde Bad Langensalza als Rosenanbaustadt aber erst
in der DDR. Wegen der guten Zuchterfolge wurde
die Familie kräftig vom Staat unterstützt. Nach Walters
Tod wurde der Betrieb in die Rosenfirma der ehemaligen gärtnerischen
DDR - Produktionsgemeinschaft GPG (Gärtnerische Produktions Gemeinschaft) Roter Oktober eingegliedert (die dann als Züchter angegeben wurde).
Walters Witwe Anni Berger (23.10.1904-1990) die Firma führen durte, ist bis heute die einzige deutsche Rosenzüchterin.
Ihre Büste ist im Rosengarten Bad Langensalza umringt mit ihren Rosenzüchtungen z. B.
Iga Erfurt
Ihr Sohn Hermann Berger (1939-1980), dem 1982 dann die Rose
Rosenfest
Die Leitung übernahm nach seinem Tod 1980 Dipl.-Gartenbauingenieurin Gudrun Dube bis 1990, die sich mit der "in-vitro-Vermehrung" von Rosen (strahleninduzierte Mutanten, Radiomutanten) erfolgreich zeigte. Eine ihrer Sorten ist
Roletta
Soweit in aller Kürze die Geschichte des Rosenanbaus in Ufhoven / (Bad) Langensalza - hier die ausführliche Version der dort tätigen ZüchterInnen und ihrer Rosen.
Heute noch besteht die Rosenfirma Rönigk in Bad Langensalza, inzwischen in der 5. Generation geführt. 1907 war Rönigk Vorsitzender des Gartenbau-Vereins Langensalza, der zum Verein Deutscher Rosenzüchter gehörte.
Außerdem heute in Bad Langensalza ansäßig ist die Rosenfirma Weingart, der etliche Rosenzüchtungen der ehemaligen DDR führt.
Und jetzt natürlich noch Impressionen vom Rosengarten Bad Langenalza
Im Rosengarten der Stadt Stadt Bad Langensalza haben einige der alten, heute nicht mehr so gefragten DDR- Sorten (von insgesamt ca. 470 nur noch wenige im Handel) - darunter auch Sorten der Bergers - eine Heimat gefunden.
Dort konnte ich auch viele der genannten Rosen fotografieren; einige allerdings nur als Foto im dortigen Rosenmuseum, das sich der Geschichte der DDR-Züchter widmet.
Rosenfotos aus dem Rosenmuseum
Varna Kristall Florett
Friederikenschlößchen
'
Rose Herzogin Friederike'
Sehr gut gefallen hat mir der 7.000 qm große japanische Garten, der 2003 eröffnet wurde. Kofuku No Niwa - der Garten der Glückseligkeit
Hier ein Urweltbaum (Metasequoia glyptostroboides), der normalerweise bis 35 hoch wird!
Schließlich: einen Blick in den 2006 eröffneten 1.500 qm großen Magnoliengarten. Neben 33 Magnolienarten sind Hortensien, Waldreben, Ginkgobäume, Blumen und Sträucher angepflanzt, damit es auch nach der Blütezeit der Magnolien, noch farbige Blüten zu bestaunen gibt. Trotzdem: zur Magnolienblüte ist er sicherlich schöner.