Mittwoch, 19. November 2014

Ungarns Rosenzüchter Mark Gergely

Neu auf meiner Rosenhomepage: Biographie des ungarischen Rosenzüchters Gergely Mark und seine Rosensorten. Sein Vorbild war der ebenfalls ungarische Rosenzüchter Rudolf Geschwind. Wie dieser hatte er das Züchtungsziel, eine gute Frosthärte zu erzielen. Außerdem sind fast alle seine meistens im Freiland gezogenen, nicht mit Fungiziden behandelten Sorten gesund.
Sehr bekannt ist aeine 'Heilige Elisabeth' (Árpád-házi Szent Erzsébet emléke), Elisabeth von Thüringen gewidmet, von der die Geschichte vom Rosenwunder wohl bekannt sein dürfte.

Heilige Elisabeth Foto Hilscher

1962 veröffentlichte Mark Gergely ein Rosenbuch: Die Rose VEB Dt. Landwirtschaftsvlg. Berlin 1962 - 365 S. m. 56 z. Teil farb. Abb. a. d. Ung. übers. v. Magdalena Erdesz Vorwort z. dt. Ausgabe v. Prof. Dr. Helmut Rupprecht.
Seine eigenen Rosenzüchtungen beschreibt er hier nicht; sie kamen erst später heraus. Er berichtet Geschichtliches, beschreibt die Gliederung, Bewertung, Anbau, Vermehrung, Schnitt, Pflege der Rosen, die Kultur der Rose im Topf, unter Glas, Schädlinge u. Krankheiten, stellt Gruppierungen nach Farben auf, zeigt einige Abstammungstafeln, Erklärung der Fremdwörter sowie ein Literaturverzeichnis. Viele der vorgestellten Rosen stammen aus der DDR und Ungarn; einmalig der Blütenschlüssel, mit dem er die Blütezeiten analysiert.

Insgesamt soll er 600 - nach anderen Quellen sogar 800 - Rosen gezüchtet haben, über 200 davon habe ich inzwischen beschrieben.
Sie sind benannt nach ungarischen bzw. rumänischen Orten oder geschichtlichen Ereignissen aus den beiden Ländern bzw. nach ihren berühmte Persönlichkeiten (letztere sind leicht hier zu finden, denn meisten haben sie "emleke" = Andenken an im Namen.

Ich habe den Eindruck, er hat jedem ungarischen Schriftsteller eine Rose gewidmet (hab`s nun mal mit der Literatur *l*) hier einige Beispiele. Leider habe ich keine Fotos der Rosen, die findet man auf den in den Webtipps der Biographie angegebenen Seiten).

Graf Albert Wass von Szentegyed und Czege (1908-1998) war ein ungarischer Schriftsteller und Dichter aus Siebenbürgen, der Forstwirtschaft und Gartenbau studiert hatte. Ab 1944 weilte er in Deutschland, 1952 emigrierte er von Hamburg aus in die USA. Seine Werke waren unter der sozialistischen Regierung Ungarns aufgrund ihres völkischen Nationalismus und Antisemitismus verboten und konnten erst nach der Wende in Ungarn erscheinen.

Professor Dr. Imre Ormos (1903-1979), Gartendesigner, Doktor der Agrarwissenschaften, Gartenbuchautor, erhielt 1962 den Kossuth-Preis (höchste staatliche Auszeichnung Ungarns).

Árpád Tóth (1886- 1928) war ein sprachbegabter ungarischer Dichter. Er übersetzte u. a. Werke von Oscar Wilde, JOhn Keats, Charles Baudelaire, Gustave Flaubert und Guy de Maupassant in seine Heimatsprache. Einige seiner Werke wurden ins Deutsche übersetzt, sind aber wohl nicht mehr lieferbar.