Das Schicksal der Rosen in der ehemaligen DDR
Die Wiedervereinigung brachte übrigens u. a. für das Rosarium Sangerhausen (nach der Wiedervereinigung endlich wieder ohne Hindernisse zu besuchen") eine ungewöhnliche Arbeit mit sich:
Neben den üblichen Regelungen zur Sortenbezeichnung schloß das Sortenschutzgesetz der DDR Bezeichnungen aus, die "... gegen die Grundsätze der sozialistischen Ordnung verstoßen". Wie so etwas ausgelegt wurde, hatte bittere Folgen: Da Könige im Sozialismus nicht sein konnten, mußten die entsprechenden Sorten umbenannt werden; konsequent ging das bis in die Märchenwelt z. B. bei den Sorten 'Zwergkönig' und 'Zwergkönigin').
Und da es in der ehemaligen DDR keinen Muttertag bzw. Vatertag gab, mußten diese Rosen dort damals als "Musica" bzw. "Valeria" geführt werden.
'Fritz Thiedemann' hatte sich wohl 1918 negativ über den Sozialismus geäußert, so mußte die Sorte "weg". Ein Glück nur, dass sein erfolgreiches Springpferd, nach dem die Rose (nicht nach der Sternschnuppe!) Meteor benannt ist, nicht sprechen konnte!
Selbst die Sorte eines ostdeutschen Züchters 'Wehrinsel' musste in diesem Zuge fallen, da sie "militaristische" Gedanken assoziierte! Für eine bundesdeutsche Stadt konnte man selbstverständlich auch keine Reklame machen und so mußten etliche Sorten wie z. B.
'Gruß an Heidelberg' umbenannt werden! Aber so richtig wussten die dienstbeflissenen Prüfer wohl in Geographie nicht Bescheid, denn sonst hätten sie auch Elmshorn streichen müssen!
Und so erhielten etliche Rosen nach der Wende wieder ihren alten Namen.
Quelle und mehr zum Tag der deutschen Einheit.