Mittwoch, 7. September 2011
Englandreise 2011_4 Tintinhull, East Lambrook Garden (Margery Fish)
4. Tag 2.9.
Tintinull House Garden, Tintinhull / Somerset
Der für englische Verhältnisse wieder "kleine" (3.600 qm), übersichtliche, formal gestaltete Garten um das Herrenhaus aus dem 17. Jahrhundert bildet im Kern ein exaktes Rechteck mit 6 Gartenteilen, die zusammen ein vollendetes Ganzes bilden. Der Garten wurde zuerst von dem Botaniker Dr. Price um 1900 entwickelt; angeblich hatte auch der deutsche Gartenarchitekt Harold Peto bei der Gestaltung seine Hand im Spiel. 1933 übernahm ihn das Ehepaar Reiss. Vor allem Phyllis Reiss, deren Vorbild der berühmte Hidcote Manor Gartens von Gertude Jekyll war, zeichnete verantwortlich für den heutigen Zustand der Anlage. Sie schuf hier einen der ersten Gärten, die in verschiedenen Räume aufgeteilt sind, raffiniert durch halb hohe Hecken abgetrennt, mit vielen Ausblicken, Durchblicken und Sichtachsen, bepflanzt mit Mixed Borders. Dazu zählen der Azaleengarten mit zahlreichen Moorbeetgewächsen, die zwei Wassergärten (vor allem den immer wieder abgebildeten Pool-Garten mit der Loggia) und der Zedernhof (Cedar Court, mit der berühmten Libanonzeder).
Ein besonderer Leckerbissensoll der Küchengarten sein, wo Gemüse, Gewürze und Duftpflanzen effektvoll zusammen komponiert sind - hm, dort habe ich kein Foto gemacht, demnach war dem nicht so (falsche Zeit?) Phyllis war befreundet mit Margery Fish, mit der sie zusammen auf die Suche nach neuen Pflanzen ging, mit denen sie dann den Garten bereicherte. 1947 starb ihr Mann; 1954 stifetet Phyllis das Anwesen dem National Trust, lebte aber bis zu ihrem Tod 1961 weiterhin dort als Pächterin. 1979-1993 bewohnte Penelope Hobhouse mit ihrem zweiten Ehemann Prof. John Malins das Anwesen und schrieb dort mehrere ihrer viel beachteten Bücher über Gartengestaltung - z. B. "Farbe im Garten". In ihrem Buch "Meine Leidenschaft: Der Garten" beschreibt sie ihre Zeit in Tintinhull. Sie renovierte den Garten und machte ihn weltberühmt: während ihrer Zeit stieg die Besucherzahl von 2.000 im Jahr auf 20.000. Mehr zu Penelope Hobhouse / Webseite von Tintinhull.
Dieser Garten, der zu Arts and Crafts Gärten Englands zählt, zeigt, daß man auch auf kleinem Raum eindrucksvolle Gärten gestalten kann. Allerdings hatte ich den Eindruck, daß er nicht besonders gut gepflegt wird und bei einigen Pflanzkompositionen würde Hobhouse ob der Farbzusammenstellung wohl die Augen verdrehen... Er lebt wohl von der Geschichte... denn inzwischen gibt es solche Gärten ja oft.
Die Sicht, die in vielen Büchern auftaucht - der Pool Garden
Diese Achse aus anderer Perespektive
Im Fountain Garden
Hier die blühende Magnolie im Cedar Court
East Lambrook Manor Gardens (Margery Fish Garten) South Petherton / Somerset
Es ist das Reich der "Königin des Cottage Garden" Margery Fish, der berühmten Gärtnerin, die eine stattliche Anzahl bedeutender Gartenbücher hinterließ. Völlig unerfahren entwickelte sich die Autodidaktin in der zweiten Hälfte ihres Lebens ab 1938 zu einer passionierten, begnadeten Gärtnerin, die aus den Überresten eines alten Bauernhofes einen wunderbaren Garten entstehen ließ. Die Pflanzenliebhaberin machte ihn schon früh öffentlich zugänglich und erschloß damit das Vergnügen am Garten erstmals der breiten Masse, das heißt, einem Personenkreis, der sich keine Privatgärtner leisten konnte. Der Garten, der sehr verwildert war, in dem etliche Bäume veraltet und kaputt und wo viele zarte Pflanzen überwuchert waren, wurde anhand ihrer Bücher in den Jahren 2000-2005 umfassend restauriert. Er ist auch wieder unterteilt in einzelne Bereiche und ein Refugium für Schattenpflanzen. Die grossen, schattenspendenden Bäume, die Hecken, die sich verlierenden Wege, die kleinen Sitzplätze, der berühmte "Graben", der Waldgarten machen diesen kleinen Garten zu etwas ganz Besonderem. Dies war und bleibt ein wahrer "Pplantsmans Garden", heute unter Leitung des Head Gardeners Mark Stainer. Bsitzer sind seit 2008 Gail und Mike Werkmeister. Angeschlossen ist eine kleine, aber feine Gärtnerei und ein Cafe. Bekannt ist er vor allem für seine Frühlingsblumen, seine Sammlungen von Schneeglöckchen und Christrosen Webseite Margery Fish Garden , sodaß mich ein nochmaliger Besuch im Frühling reizen würde.
Mehr zu Margery Fish / Webseite East Lambrook Manor Gardens
Der von einer Mauer umgebene Graben (ein ausgetrockneter Bach, der sich durch das Gelände schlängelt) spielt in ihren Büchern immer wieder eine große Rolle
Das dürfte die nach ihr benannte Astrantia 'Margery Fish' (Shaggy) sein?
Tintinull House Garden, Tintinhull / Somerset
Der für englische Verhältnisse wieder "kleine" (3.600 qm), übersichtliche, formal gestaltete Garten um das Herrenhaus aus dem 17. Jahrhundert bildet im Kern ein exaktes Rechteck mit 6 Gartenteilen, die zusammen ein vollendetes Ganzes bilden. Der Garten wurde zuerst von dem Botaniker Dr. Price um 1900 entwickelt; angeblich hatte auch der deutsche Gartenarchitekt Harold Peto bei der Gestaltung seine Hand im Spiel. 1933 übernahm ihn das Ehepaar Reiss. Vor allem Phyllis Reiss, deren Vorbild der berühmte Hidcote Manor Gartens von Gertude Jekyll war, zeichnete verantwortlich für den heutigen Zustand der Anlage. Sie schuf hier einen der ersten Gärten, die in verschiedenen Räume aufgeteilt sind, raffiniert durch halb hohe Hecken abgetrennt, mit vielen Ausblicken, Durchblicken und Sichtachsen, bepflanzt mit Mixed Borders. Dazu zählen der Azaleengarten mit zahlreichen Moorbeetgewächsen, die zwei Wassergärten (vor allem den immer wieder abgebildeten Pool-Garten mit der Loggia) und der Zedernhof (Cedar Court, mit der berühmten Libanonzeder).
Ein besonderer Leckerbissensoll der Küchengarten sein, wo Gemüse, Gewürze und Duftpflanzen effektvoll zusammen komponiert sind - hm, dort habe ich kein Foto gemacht, demnach war dem nicht so (falsche Zeit?) Phyllis war befreundet mit Margery Fish, mit der sie zusammen auf die Suche nach neuen Pflanzen ging, mit denen sie dann den Garten bereicherte. 1947 starb ihr Mann; 1954 stifetet Phyllis das Anwesen dem National Trust, lebte aber bis zu ihrem Tod 1961 weiterhin dort als Pächterin. 1979-1993 bewohnte Penelope Hobhouse mit ihrem zweiten Ehemann Prof. John Malins das Anwesen und schrieb dort mehrere ihrer viel beachteten Bücher über Gartengestaltung - z. B. "Farbe im Garten". In ihrem Buch "Meine Leidenschaft: Der Garten" beschreibt sie ihre Zeit in Tintinhull. Sie renovierte den Garten und machte ihn weltberühmt: während ihrer Zeit stieg die Besucherzahl von 2.000 im Jahr auf 20.000. Mehr zu Penelope Hobhouse / Webseite von Tintinhull.
Dieser Garten, der zu Arts and Crafts Gärten Englands zählt, zeigt, daß man auch auf kleinem Raum eindrucksvolle Gärten gestalten kann. Allerdings hatte ich den Eindruck, daß er nicht besonders gut gepflegt wird und bei einigen Pflanzkompositionen würde Hobhouse ob der Farbzusammenstellung wohl die Augen verdrehen... Er lebt wohl von der Geschichte... denn inzwischen gibt es solche Gärten ja oft.
Die Sicht, die in vielen Büchern auftaucht - der Pool Garden
Diese Achse aus anderer Perespektive
Im Fountain Garden
Hier die blühende Magnolie im Cedar Court
East Lambrook Manor Gardens (Margery Fish Garten) South Petherton / Somerset
Es ist das Reich der "Königin des Cottage Garden" Margery Fish, der berühmten Gärtnerin, die eine stattliche Anzahl bedeutender Gartenbücher hinterließ. Völlig unerfahren entwickelte sich die Autodidaktin in der zweiten Hälfte ihres Lebens ab 1938 zu einer passionierten, begnadeten Gärtnerin, die aus den Überresten eines alten Bauernhofes einen wunderbaren Garten entstehen ließ. Die Pflanzenliebhaberin machte ihn schon früh öffentlich zugänglich und erschloß damit das Vergnügen am Garten erstmals der breiten Masse, das heißt, einem Personenkreis, der sich keine Privatgärtner leisten konnte. Der Garten, der sehr verwildert war, in dem etliche Bäume veraltet und kaputt und wo viele zarte Pflanzen überwuchert waren, wurde anhand ihrer Bücher in den Jahren 2000-2005 umfassend restauriert. Er ist auch wieder unterteilt in einzelne Bereiche und ein Refugium für Schattenpflanzen. Die grossen, schattenspendenden Bäume, die Hecken, die sich verlierenden Wege, die kleinen Sitzplätze, der berühmte "Graben", der Waldgarten machen diesen kleinen Garten zu etwas ganz Besonderem. Dies war und bleibt ein wahrer "Pplantsmans Garden", heute unter Leitung des Head Gardeners Mark Stainer. Bsitzer sind seit 2008 Gail und Mike Werkmeister. Angeschlossen ist eine kleine, aber feine Gärtnerei und ein Cafe. Bekannt ist er vor allem für seine Frühlingsblumen, seine Sammlungen von Schneeglöckchen und Christrosen Webseite Margery Fish Garden , sodaß mich ein nochmaliger Besuch im Frühling reizen würde.
Mehr zu Margery Fish / Webseite East Lambrook Manor Gardens
Der von einer Mauer umgebene Graben (ein ausgetrockneter Bach, der sich durch das Gelände schlängelt) spielt in ihren Büchern immer wieder eine große Rolle
Das dürfte die nach ihr benannte Astrantia 'Margery Fish' (Shaggy) sein?