Dienstag, 31. Mai 2011
Urlaubsbesuch in Gaienhofen -Hesse-Gärten, Otto-Dix-Garten und mehr
Urlaubsbesuch in Gaienhofen
Als "Höri" wird jene Halbinsel bezeichnet, die in den Untersee, einen Teil des Bodensees, ragt. Sie besteht aus den drei Gemeinden Moos, Öhningen und Gaienhofen. Letzteren Ort besuchten wir während unseres Aufenthaltes im Hegau.
Vorgarten in Gaienhofen :-)
Hermann Hesse-Museum und Gärten in Gaienhofen
Hermann Hesse war ein großer Gartenfreund - zahlreiche Bücher, in denen ich immer wieder lese, beweisen es. Also mußte ich natürlich nach Gaienhofen, wo es zwei Zeugnisse seiner Gartenleidenschaft gibt: einmal das Hermann-Hesse-Museum bzw. Höri Museum mit seinem ersten Wohnsitz (Hesse-Haus) in Gaienhofen und sein eigenes, von ihm erbautes Haus, dessen Garten er selbst schuf und bewirtschaftete. In Gaienhofen wird eine umfangreiches Veranstaltungsprogramm in den beiden Stätten angeboten - Vorträge, Müsueumsführungen, literarische Wanderungen, Kräuterkurse und mehr.
Höri-Museum und das Hesse-Haus
Mitten im alten Dorfkern von Gaienhofen befindet sich das Hermann-Hesse-Höri- Museum, das das Höri-Museum und das Hesse-Haus in sich vereint. (Webseite). Das Gebäude, in dem sich heute das Höri-Museum befindet, ist ein ehemaliges Bauernhaus aus dem 17. Jahrhundert. 1868 wurde es zum Schul- und Rathaus der Gemeinde umgebaut. Eines der beiden früheren Klassenzimmer beherbergt heute den Kassenbereich mit Museumsshop sowie eine Cafeteria, während das andere zu einer Gemäldegalerie der Höri-Künstler umgestaltet wurde.
Vor dem Hesse-Haus ist die Hermann-Hesse-Rose angepflanzt.
Eine Statue Hesses begrüßt draußen auf dem Platz den Besucher.
Sowohl im Museum als auch im gegenüberliegenden Haus, wo Hesse mit seiner Frau Maria Bernoulli und dem ersten Sohn Bruna wohnte, bevor er sein eigenes Haus bezog, natürlich viele Erinnerungsstücke an Hesse; u.a. und seine Schreibmaschine und sein Schreibtisch (der ihn von Gaienhofen nach Bern und später nach Montagnola begleitete).
Hesse nannte das Haus selbst als "erste legitime Werkstätte seines Berufes". Viele Tafeln mit Informationen zu seiner Lebensgeschichte und Texten aus seinem Werk.
Aktuell war eine Sonderausstellung zu sehen: Schmetterlinge (mit Zeichnungen auch von Hesse)
Hermann Hesse Haus
Nicht weit entfernt vom Museum liegt sein einstiges Wohnhaus, das heute zwar in Privatbesitz ist, aber oft für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Wir hatten Glück!! (Webseite)
Hesse ließ das Haus 1907 durch den Architekten Hans Hindermann erbauen und wohnte bis 1912 darin. Aus Briefen ist entnehmbar, dass er eine handschriftliche Skizze des Gartenentwurfs fertigte und danach den Garten selbst anlegte. Er betrieb nicht nur einen Selbstversorgergarten mit Gemüse, Beerenobst und Obstbäumen, sondern pflegte mit Hingabe verschiedene Blumenrabatten.
90 lange Jahre war das Haus für die Öffentlichkeit mehr oder weniger verschlossen. Seit November 2004 ist die denkmalgerechte Sanierung des Hauses abgeschlossen. 2007 wurde der Nordgarten wiederhergestellt, von März 2009 bis April 2009 erfolgte die Wiederherstellung des Südgartens.
Viele Tafeln erzählen von der Geschichte des Gartens, zeigen Texte von Hesse zum Thema
Hermann Hesse mit Sohn im Garten
Weitere Fotos in meinem Kurzporträt: Hermann Hesse als Gartenfreund
Dann ging es noch zum Archäobotanischen Forschungs- und Schaugarten
In diesem Forschungs- und Schaugarten der Forschungseinrichtung des Archäobotanischen Labors des Landesamtes für Denkmalpflege in Gaienhofen - Hemmenhofen werden alle Kulturpflanzen in kleinen Beeten angebaut, die seit der Jungsteinzeit in Mitteleuropa von Bedeutung waren. Es gibt auch ein kleines Arboretum mit alten Obstsorten. Hier sind vor allem alter Ackerbaupflanzen und alte Nutzpflanzen zu sehen.
Ackerbohne Vicia faba
und schließlich zum Otto Dix Haus und Garten
1936 zog der Künstler Otto Dix auf die Höri nach Gaienhofen - Hemmenhofen in das für ihn und seine Familie von Dresdener Architekten Arno Schelcher entworfene Haus. Es ist mit seiner Hauptachse nach Süden orientiert, so dass der Blick über den See und das gegenüberliegende Ufer schweifen kann. Hier lebte Dix bis zu seinem Tode und hier entstand auch ein Grossteil eines künstlerischen Werkes. Seine Frau Martha Dix legte gemeinsam mit dem Sohn von Walter Kaesbach und ihren Kindern den Garten an. Otto Dix ist nicht der Pflanzenmaler; dennoch nimmt die Darstellung von Pflanzen als Symbolträger nicht nur in seinem Spätwerk einen großen Raum ein.
Auf die engagierte Initiative des Fördervereins Otto-Dix-Haus-Hemmenhofen, der Familie Dix und der Gemeinde Gaienhofen konnte 1991 das ehemalige Wohn- und Atelierhaus mit dem umgebenden Garten der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. . (Quelle - dort auch das Dix-Gemälde "Nelly als Flora")
Als "Höri" wird jene Halbinsel bezeichnet, die in den Untersee, einen Teil des Bodensees, ragt. Sie besteht aus den drei Gemeinden Moos, Öhningen und Gaienhofen. Letzteren Ort besuchten wir während unseres Aufenthaltes im Hegau.
Vorgarten in Gaienhofen :-)
Hermann Hesse-Museum und Gärten in Gaienhofen
Hermann Hesse war ein großer Gartenfreund - zahlreiche Bücher, in denen ich immer wieder lese, beweisen es. Also mußte ich natürlich nach Gaienhofen, wo es zwei Zeugnisse seiner Gartenleidenschaft gibt: einmal das Hermann-Hesse-Museum bzw. Höri Museum mit seinem ersten Wohnsitz (Hesse-Haus) in Gaienhofen und sein eigenes, von ihm erbautes Haus, dessen Garten er selbst schuf und bewirtschaftete. In Gaienhofen wird eine umfangreiches Veranstaltungsprogramm in den beiden Stätten angeboten - Vorträge, Müsueumsführungen, literarische Wanderungen, Kräuterkurse und mehr.
Höri-Museum und das Hesse-Haus
Mitten im alten Dorfkern von Gaienhofen befindet sich das Hermann-Hesse-Höri- Museum, das das Höri-Museum und das Hesse-Haus in sich vereint. (Webseite). Das Gebäude, in dem sich heute das Höri-Museum befindet, ist ein ehemaliges Bauernhaus aus dem 17. Jahrhundert. 1868 wurde es zum Schul- und Rathaus der Gemeinde umgebaut. Eines der beiden früheren Klassenzimmer beherbergt heute den Kassenbereich mit Museumsshop sowie eine Cafeteria, während das andere zu einer Gemäldegalerie der Höri-Künstler umgestaltet wurde.
Vor dem Hesse-Haus ist die Hermann-Hesse-Rose angepflanzt.
Eine Statue Hesses begrüßt draußen auf dem Platz den Besucher.
Sowohl im Museum als auch im gegenüberliegenden Haus, wo Hesse mit seiner Frau Maria Bernoulli und dem ersten Sohn Bruna wohnte, bevor er sein eigenes Haus bezog, natürlich viele Erinnerungsstücke an Hesse; u.a. und seine Schreibmaschine und sein Schreibtisch (der ihn von Gaienhofen nach Bern und später nach Montagnola begleitete).
Hesse nannte das Haus selbst als "erste legitime Werkstätte seines Berufes". Viele Tafeln mit Informationen zu seiner Lebensgeschichte und Texten aus seinem Werk.
Aktuell war eine Sonderausstellung zu sehen: Schmetterlinge (mit Zeichnungen auch von Hesse)
Hermann Hesse Haus
Nicht weit entfernt vom Museum liegt sein einstiges Wohnhaus, das heute zwar in Privatbesitz ist, aber oft für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Wir hatten Glück!! (Webseite)
Hesse ließ das Haus 1907 durch den Architekten Hans Hindermann erbauen und wohnte bis 1912 darin. Aus Briefen ist entnehmbar, dass er eine handschriftliche Skizze des Gartenentwurfs fertigte und danach den Garten selbst anlegte. Er betrieb nicht nur einen Selbstversorgergarten mit Gemüse, Beerenobst und Obstbäumen, sondern pflegte mit Hingabe verschiedene Blumenrabatten.
90 lange Jahre war das Haus für die Öffentlichkeit mehr oder weniger verschlossen. Seit November 2004 ist die denkmalgerechte Sanierung des Hauses abgeschlossen. 2007 wurde der Nordgarten wiederhergestellt, von März 2009 bis April 2009 erfolgte die Wiederherstellung des Südgartens.
Viele Tafeln erzählen von der Geschichte des Gartens, zeigen Texte von Hesse zum Thema
Hermann Hesse mit Sohn im Garten
Weitere Fotos in meinem Kurzporträt: Hermann Hesse als Gartenfreund
Dann ging es noch zum Archäobotanischen Forschungs- und Schaugarten
In diesem Forschungs- und Schaugarten der Forschungseinrichtung des Archäobotanischen Labors des Landesamtes für Denkmalpflege in Gaienhofen - Hemmenhofen werden alle Kulturpflanzen in kleinen Beeten angebaut, die seit der Jungsteinzeit in Mitteleuropa von Bedeutung waren. Es gibt auch ein kleines Arboretum mit alten Obstsorten. Hier sind vor allem alter Ackerbaupflanzen und alte Nutzpflanzen zu sehen.
Ackerbohne Vicia faba
und schließlich zum Otto Dix Haus und Garten
1936 zog der Künstler Otto Dix auf die Höri nach Gaienhofen - Hemmenhofen in das für ihn und seine Familie von Dresdener Architekten Arno Schelcher entworfene Haus. Es ist mit seiner Hauptachse nach Süden orientiert, so dass der Blick über den See und das gegenüberliegende Ufer schweifen kann. Hier lebte Dix bis zu seinem Tode und hier entstand auch ein Grossteil eines künstlerischen Werkes. Seine Frau Martha Dix legte gemeinsam mit dem Sohn von Walter Kaesbach und ihren Kindern den Garten an. Otto Dix ist nicht der Pflanzenmaler; dennoch nimmt die Darstellung von Pflanzen als Symbolträger nicht nur in seinem Spätwerk einen großen Raum ein.
Auf die engagierte Initiative des Fördervereins Otto-Dix-Haus-Hemmenhofen, der Familie Dix und der Gemeinde Gaienhofen konnte 1991 das ehemalige Wohn- und Atelierhaus mit dem umgebenden Garten der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. . (Quelle - dort auch das Dix-Gemälde "Nelly als Flora")